Baureihe 77
Kurzbeschreibung der Baureihe 77 (Südbahn Reihe 629)
Die Ursprünge der Reihe 629 liegen bei den 15 Lokomotiven der Südbahn (629.01–15), die zwischen 1913 und 1915 gebaut wurden. Die gelungene Konstruktion bewog die kkStB dazu, ebenfalls Lokomotiven dieser Bauart zu bestellen. Die Lokomotiven wurden in Details an die Normalien der Staatsbahn angepasst. 25 Lokomotiven wurden zwischen 1917 und 1918 geliefert, die Fahrzeuge erhielten die Betriebsnummern 629.01–25. Nach dem Ersten Weltkrieg verblieben nur zehn Exemplare der kkStB-Baureihe, aber alle Südbahnlokomotiven in Österreich. Die Lokomotiven der Südbahn erhielten nun die Betriebsnummern 629.101–115, die Lokomotiven der ehemaligen kkStB behielten ihre Nummern (mit den entsprechenden Lücken für die in der Tschechoslowakei verbliebenen Lokomotiven).
Nach dem Ersten Weltkrieg beschaffte die BBÖ weitere 60 Exemplare, die in den Jahren 1920 und 1921 als 629.26–50, 1926 und 1927 als 629.56–80 und 1927 und 1928 als 629.500–504 geliefert wurden. Die letzten fünf Exemplare verfügten zunächst über eine Caprotti-Ventilsteuerung, wurden später aber auf Lentz-Ventilsteuerung umgebaut. Insgesamt verfügte die BBÖ Ende der 1920er Jahre über 85 Maschinen der Baureihe.
Verbleib nach dem Zweiten Weltkrieg
Der Großteil der Maschinen, nämlich insgesamt 80 Exemplare verblieben bei der späteren ÖBB. Fünf Maschinen blieben nach 1945 in Jugoslawien (JDŽ-Reihe 18) und zwei kamen zu den ČSD (354.1500 und 1501).
Die ÖBB vergab folgende Loknummern: 77.01–10 ehemals aus kkStB Reihe 629.01–25 (Baujahre 1917/18), 77.11–40 ehemals aus BBÖ Reihe 629.26–55 (Baujahre 1920–1922), 77.242–264 ehemals aus BBÖ Reihe 629.57–80 (Baujahre 1926/27), 77.66–80 ehemals aus Südbahn Reihe 629.01–15 (Baujahre 1913–1915) und 77.281–285 ehemals aus BBÖ Reihe 629.500–504 (Baujahr 1927/28).
Entwicklung des museal erhaltenen Bestands
Insgesamt sind fünf Lokomotiven erhalten (also etwa 6 % aller gebauten Lokomotiven), davon sind drei als betriebsfähige Museumslokomotiven erhalten. Eine Lokomotive ist derzeit rollfähig in Lienz (77.244, ehemalige 629.59), eine weitere steht in Dravograd als Denkmal (JŽ 18-005, ehemalige 629.80).
Stichtag
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betriebsfähig
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rollfähig in Aufarbeitung
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rollfähig und vollständig erhalten, guter Zustand
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rollfähig und schlechter Zustand
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Denkmal
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Gesamt |
01.01.2016
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(2)
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(1)
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(1)
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(0)
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(1)
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(5)
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01.01.2017
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(2)
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(1)
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(1)
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(0)
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(1)
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(5)
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01.01.2018
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(2)
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(1)
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(1)
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(0)
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(1)
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(5)
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01.01.2019
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(2)
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(1)
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(1)
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(0)
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(1)
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(5)
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01.01.2020
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(2)
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(1)
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(1)
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(0)
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(1)
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(5)
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01.01.2021
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(2)
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(1)
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(1)
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(0)
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(1)
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(5)
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01.01.2022
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(2)
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(1)
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(1)
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(0)
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(1)
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(5)
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01.01.2023
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(2)
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(1)
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(1)
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(0)
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(1)
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(5)
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01.01.2024
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(2)
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(1)
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(1)
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(0)
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(1)
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(5)
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Änderungen im Verlauf des Jahres 2024: eine betriebsfähige Lok mehr seit Pfingsten 2024 ist die 77.28 der ÖGEG wieder betriebsfähig
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Technische Daten der Baureihe 77 (629)
Bauart | 2’C1’ h2t |
Gattung | |
Länge über Puffer | 13.345 mm |
Höhe | 4.650 mm |
Fester Achsstand | 3.600 mm |
Gesamtachsstand | 9.590 mm |
Dienstgewicht | 83,8 t |
Achslast | 14 t |
Höchstgeschwindigkeit | 90 km/h (vorwärts und rückwärts) |
Leistung | 1.200 PSi |
Treibraddurchmesser | 1.614 mm |
Laufraddurchmesser | 1.034 mm |
Steuerungsart | |
Zylinderanzahl | 2 |
Zylinderdurchmesser | 475 mm |
Kolbenhub | 720 mm |
Kesselüberdruck | 13 bar |
Anzahl der Heizrohre | 129 |
Anzahl der Rauchrohre | 21 |
Heizrohrlänge zwischen den Rohrwänden | mm |
Rostfläche | 2,70 m2 |
Überhitzerfläche | 33,75 m2 |
Verdampfungsheizfläche | 129,65 m2 |
Kohlenvorrat | 3,1 - 5 Tonnen |
Wasservorrat | 10,5 - 12 m3 |
Quellen im Internet:
Baureihe 77 (629) in der freien Enzyklopädie Wikipedia
Fabriknummern, Loknummern, Verbleib und Ausmusterungsdaten aller Lokomotiven der Baureihe 77 (629) auf der Internetseite Lokstatistik von Herrn Pospichal
Quellen in den Printmedien:
Heribert Schröpfer: Triebfahrzeuge österreichischer Eisenbahnen - Dampflokomotiven BBÖ und ÖBB (Alba Publikation Ald Teloeken GmbH und Co KG, Düsseldorf 1989, ISBN 3-87094-110-3)
Andreas Knipping, Ingo Hütter, Hansjürgen Wenzel: Lokomotiven "Heim ins Reich" (EK Verlag, Freiburg 2009, ISBN 978-3-88255-131-0, Seite 147ff)
Erstellt am 19.09.2024, letzte Änderung am 21.09.2024
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