Bauart B4yg-58a
Kurzbeschreibung der Bauart B4yg-58a
Mitte der 1950er Jahre hatte die Deutsche Bundesbahn einen großen Bedarf an Reisezugwagen für den Personenverkehr abzudecken. Dieser konnte durch den vorhandenen und veralteten Fahrzeugbestand nicht abgedeckt werden. Die schnellste Möglichkeit an zeitgemäße Reisezugwagen zu gelangen war vorhandene Vorkriegswagen in ein Umbauprogramm einzuplanen. Während des Umbaus wurden altbrauchbare Untergestelle und Drehgestelle der vorhandenen vierachsigen Reisezugwagen vereinheitlicht und weiterverwendet und deren Holzaufbauten durch Stahlkonstruktionen ersetzt. Für die 4yg-Wagen wählte man vollständig geschweißte Untergestelle aus Profilträgern und Blechen sowie rammsteife Untergestellvorbauten. Durch diese neue Konstruktion konnte im Vergleich zur dreiachsigen Bauart 3yg die Höchstgeschwindigkeit auf 120 km/h gesteigert werden. Zusätzlich erhielten diese Wagen Mitteleinstiege mit Doppeltüren ohne Mittelsäule. Hohlgummiprofile zur Dichtung in den Stirnflächen der Türen boten als erste Wagen bei der Eisenbahn auch einen Fingerklemmschutz.
Ab dem Jahr 1958 entstanden 60 Reisezugwagen der Bauart B4yg-58a. Die Wagen wurden unter den Nummern B4yg 75 695 bis B4yg 75 754 eingereiht.
Zusätzlich entstanden zwischen 1959 und 1961 weitere 24 Fahrzeuge der gleichen Bauart, welche aber nicht als Reisezugwagen, sondern als Beiwagen für die Stuttgarter Vororttriebzüge der Baureihe ET 65 ausgeliefert wurden. Die Beiwagen wurden unter der Bezeichnung EB 65 ausgeliefert und unter den Nummern EB 65 01 bis EB 65 31 (mit Lücken) eingereiht. Bis auf die fehlende Dampfheizung sind die Beiwagen mit den Reisezugwagen der Bauart B4yg-58a identisch.
Anzahl heute noch vorhandener Reisezugwagen
Insgesamt sind drei Wagen dieser Bauart erhalten (also etwa 5% aller umgebauten Wagen).
(Stand Oktober 2012)
Technische Daten der Bauart B4yg-58a
| Bauart / Bezeichnung | B4yg-58a | EB 65 |
| Bezeichnung ab 1966 | Byg 516 | EM 865, später Byg 516 |
| Nummern | 75 695 bis 75 754 | EB 65 001 bis EB 65 031 |
| Nummern ab 1966 | 29-12 940 bis 29-12 999 | 29-03 001 bis 29-03 024 |
| Länge über Puffer | 19.500 mm | 19.500 mm |
| Abstand der Drehzapfen | 12.250 mm | 12.250 mm |
| Leergewicht | 28,7 t | 32 t |
| Bremsgewicht P | 36 t | 36 t |
| Bremsbauart | KE-GP | KE-GP |
| Achslast | ||
| Höchstgeschwindigkeit | 120 km/h | 120 km/h |
| Anzahl Sitzplätze | 72 (2.Klasse) | 72 (2.Klasse) |
Quellen im Internet
Die Baureihe "4yg" auf der privaten Internetseite von Friedhelm Schlender
Eine private Internetseite zur Baureihe "4yg"
Die Bauart "4yg" in der freien Enzyklopädie Wikipedia
Quellen in den Printmedien
Ernst Andreas Weigert, Gerhard Gress: Umbau- und Reko-Wagen von DB und DR. Eisenbahn-Kurier Special 82 (EK Verlag, Freiburg 2006)
© EMF 2012-11-18