Baureihe V 36
Kurzbeschreibung der Baureihe V 36
Die Fahrzeuge der Baureihe V 36 wurden ursprünglich von der deutschen Wehrmacht entwickelt, um eine Rangierlokomotive für explosionsgefährdete Standorte zu erhalten. Das die Motorlokomotiven schnell einsatzbereit waren und durch keine, bzw. geringe Dampf- und Rauchemissionen die sensiblen Standorte nicht verraten konnten, hat der großflächigen Verbreitung der Bauart ebenfalls gefördert. Von der Bauart WR360C14 wurden insgesamt 313 Maschinen abgeliefert, die in den unterschiedlichsten Bereichen des Heeres und der Luftwaffe zum Einsatz kamen.
Verbleib nach dem Zweiten Weltkrieg
Anläßlich einer Lokzählung im März 1947 wurden 103 Lokomotiven zur Baureihe V 36 zugeordnet. Nach etlichen Abgängen (z.B. nicht in den Betriebsbestand übernommene Schadlokomotiven) und einigen Zugängen (Neu- und Umbauten) verfügte die Deutsche Bundesbahn in Westdeutschland im Jahr 1955 schließlich über 93 einsatzbereite Maschinen. Die Lokomotiven wurden unter den Nummern V 36 002, V 36 003, V 36 101-126 und V 36 201-239 eingereiht. Den nach dem Krieg gebauten Exemplaren wurden die Nummern V 36 251 - 253, V 36 255 - 262 und V 36 401 - 418 zugeteilt.
Die Einteilung der Nummern wurde folgendermaßen festgelegt:
V 36 001–003 = Bauart WR 360 C12
V 36 101–102, 104–126 = Bauart WR 360 C14 mit MWM-Motor (Motorenwerke Mannheim)
V 36 201–223, 225–227, 229–231, 236–239 = Bauart WR 360 C14 mit Deutz-Motor
Die Deutsche Reichsbahn übernahm nach dem Krieg 32 Exemplare der Baureihe. Erst 1957 wurden die Lokomotiven unter der Baureihe V 36 eingereiht und erhielten die Nummern in den Bereichen V 36 015-036 und V 36 060-067, sowie V 36 080.
Anzahl heute noch vorhandener Lokomotiven
Insgesamt sind noch 47 Lokomotiven aller Hersteller erhalten (also etwa 15% aller gebauten Lokomotiven). Von diesen wurden 17 Exemplare von den Staatsbahnen DB oder DR eingesetzt, zusammen mit den den später umgenummerten Fahrzeugen ergibt sich eine Anzahl von 23 Lokomotiven mit ehemaliger oder erdachter Staatsbahnnummer. Alle Lokomotiven sind als Museumslokomotive in mehr oder weniger gepflegtem Zustand erhalten und 9 Loks sind derzeit betriebsfähig (unter anderen die V 36 123 und V 36 235 der DFS, V 36 204 der BB GmbH, V 36 231 der DGEG und V 36 237 des DEV).
Unten sind die 22 Lokomotiven, die bei der DB oder der DR unter der Baureihenbezeichnung V 36 eingereiht wurden (oder die später eine angeglichene Nummer von einem Museumsbahnverein erhielten) aufgelistet. Ein kompletter Überblick über alle erhaltenen Lokomotiven der Bauart WR 360 C14 findet sich bei den jeweiligen Herstellern (dort nach Fabriknummern sortiert):
Typ WR 360 C14 von KHD - Deutz
Typ WR 360 C14 von O&K bzw. MBA
Entwicklung des Bestands (in Bearbeitung)
Stichtag
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betriebsfähig
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rollfähig in Aufarbeitung
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rollfähig und vollständig erhalten, guter Zustand
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rollfähig und schlechter Zustand
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Denkmal
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Gesamt |
01.01.2016
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(5)
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(2)
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(15)
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(0)
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(0)
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(22)
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01.01.2017
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(4)
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(3)
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(16)
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(0)
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(0)
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(23)
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01.01.2018
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(5)
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(2)
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(16)
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(0)
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(0)
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(23)
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01.01.2019
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(5)
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(2)
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(16)
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(0)
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(0)
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(23)
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01.01.2020
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(5)
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(2)
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(16)
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(0)
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(0)
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(23)
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01.01.2021
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(5)
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(2)
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(16)
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(0)
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(0)
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(23)
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01.01.2022
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(5)
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(2)
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(16)
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(0)
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(0)
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(23)
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01.01.2023
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(5)
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(2)
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(16)
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(0)
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(0)
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(23)
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01.01.2024
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(5)
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(2)
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(16)
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(0)
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(0)
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(23)
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Technische Daten der Baureihe V 36 (Bauart WR 360 C14)
Bauart | C-dh |
Gattung |
G 33.14 |
Länge über Puffer | 9.200 mm |
Höhe | 3.800 mm |
Gesamtachsstand | 4.400 mm |
Treibraddurchmesser | 1.100 mm |
Dienstgewicht | zwischen 39 und 43 t |
Achslast | zwischen 13 und 14,3 t |
Höchstgeschwindigkeit | 60 km/h (vorwärts / rückwärts) |
Leistung | 360 PS |
Leistungsübertragung | hydraulisch |
Motorbauart | 6-Zylinder Dieselreihenmotor |
Hubraum | 98 l |
Tankinhalt | 1.500 l |
Quellen im Internet
Baureihe V 36 in der freien Enzyklopädie Wikipedia
Quellen in den Printmedien
Stefan Lauscher: Die Diesellokomotiven der Wehrmacht, Die Geschichte der Baureihen V 20, V 36 und V 188 (EK-Verlag, Freiburg 2006, ISBN 978-3-88255-236-2)
Heinz R. Kurz: Die regelspurigen Wehrmachts-Diesellokomotiven der Bauart WR 360 C. Eisenbahnen und Museen Folge 34. (DGEG e.V., Karlsruhe 1986, ISBN 3-921700-00-0)
Erstellt am 02.05.2014, letzte Änderung am 14.01.2024
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