Baureihe V 100 der DB

 

Kurzbeschreibung der Baureihe V 100 DB

Nach den guten Erfahrungen mit der Baureihe V 80 als erste dieselhydraulischer Drehgestell-Lokomotive, wurde im Jahr 1955 die Baureihe V 100 in das Diesellok-Typenprogramm der DB aufgenommen. Die V 100 wurde als einmotorige Mittelklasse-Lokomotive für den gemischten Zugdienst auf Nebenbahnen entworfen. Bereits in der zweiten Jahreshälfte 1958 wurden von der Firma Maschinenbau Kiel (MaK) sechs Lokomotiven (V 100 001 - V 100 006) zur Erprobung ausgeliefert. Eine siebte Lokomotive (V 100 007) folgte 1959. Bereits in dieser Phase wurde geprüft, die Lokomotiven mit einer stärkeren Motorvariante auszurüsten (1.350 PS statt 1.100 PS). Die Erprobung verlief äußerst erfolgreich, daher wurde einer erste Vorserie mit 36 Lokomotiven (V 100 008 bis V 100 043) bestellt. 1960 wurde dann der erste Großauftrag über die Beschaffung von 342 Serienlokomotiven erteilt. Die Lokomotiven wurden zur Unterscheidung der Motorleistung in die Unterbaureihen V 100.10 (spätere Reihe 211) und V 100.20 (spätere Reihe 212) aufgeteilt. Die Erprobungs- und Vorserienlokomotiven erhielten daher die neuen Nummern V 100 1001 bis V 100 1005 und V 100 1007 bis V 100 1043, sowie V 100 2001 (ehemals V 100 006). Die Lokomotiven der ersten Serie wurden als V 100 1044 - 1365 (1.100 PS) und V 100 2002 bis V 100 2021 (1.350 PS) in Dienst gestellt. 1962 folgte die zweite Serie mit 210 Lokomotiven, die ausschließlich mit der leistungsfähigeren Motorvariante geliefert wurden und als V 100 2022 bis V 100 2231 bezeichnet wurden. 1963 folgte der dritte und letzte Auftrag über weitere 150 Maschinen (V 100 2232 bis V 100 2381). Zehn Lokomotiven aus dieser letzten Serie erhielten eine dynamische Bremsausrüstung für den Einsatz auf Steilstrecken (V 100 2332 bis V 100 2341, spätere Reihe 213). Insgesamt beschaffte die DB 745 Examplere der Baureihe V 100, 364 Lokomotiven der Unterbaureihe V 100.10 und 381 Exemplare der Unterbaureihe V 100.20.

Anzahl heute noch vorhandener Lokomotiven

Von der bewährten und robusten Baureihe V 100 sind noch ca. 120 Lokomotiven erhalten, davon um die 90 Exemplare betriebsfähig (!). Die Abgrenzung von "echten" Museumslokomotiven zu Lokomotiven, die (auch) noch im Dienst einer privaten Bahngesellschaft stehen, ist schwierig (Beispiel die V 100 2339 des FME e.V.). In dieser Übersicht werden daher ähnlich wie bei den Baureihen V 200 (DB / DR) und V 200.1 (DB) auch die erhaltenen Fahrzeuge privater Betreiber aufgelistet, welche die Lokomotiven zu kommerziellen Zwecken einsetzen.

Die bis 2005 museal erhaltenen Lokomotiven V 100 1023 und V 100 2023 wurden nach dem Brand im Bw Nürnberg-Gostenhof im Juli 2006 veschrottet und sind unter den zerlegten Verbrennungsmotorlokomotiven aufgelistet.

 

Entwicklung des Bestands 

für museal erhaltene Lokomotiven und 

für kommerziell erhaltene Lokomotiven.

  

Technische Daten der Baureihe V 100

 Bauart  B`B`-dh
 Länge über Puffer  12.100 mm, 12.300 mm (ab V 100 2022) 
 Höhe  4.250 mm
 Drehgestellachsstand  2.200 mm
 Gesamtachsstand  8.200 mm
 Dienstgewicht  64 t (V 100.10), 65 t (V 100.20)
 Achslast  18,0 t (Vorserie), 20,0 t (Serie)
 Höchstgeschwindigkeit  100 km/h (vorwärts / rückwärts)
 Leistung  1.1100 PS (V 100.10), 1.350 PS (V 100.20)    
 Treibraddurchmesser  940 mm
 Laufraddurchmesser  -- mm
 Leistungsübertragung  hydraulisch
 Motorbauart  ein 12-Zylinder Dieselmotor
 Hubraum  
 Tankinhalt  2.500 Liter

 

Quellen im Internet:

Baureihe V 100 in der freien Enzyklopädie Wikipedia

V 100 West - Die robuste Streckenlok der DB

 

Quellen in den Printmedien:

Peter Große, Josef Högemann: Die Baureihe V 100 - Generationswechel bei der DB (EK-Verlag, Freiburg 2005, ISBN 978-3-88255-104-6)

Eisenbahn-Journal, Ausgabe 2/1013: V 100 - Eine für Alles

Roland Hertwig, Christian Wolf: Die DB-V 100. Eine für alles - seit über 60 Jahren, Eisenbahn-Kurier Special 140 (EK Verlag, Freiburg 2021, ISBN 978-3-8446-7033-2)

 

Erstellt am 07.06.2021, letzte Änderung am 12.03.2023

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