Baureihe 95
Kurzbeschreibung der Baureihe 95 (preußische T 20)
Mit der Baureihe T 20 (spätere Baureihe 95) griff die preußische Staatsbahn die Entwicklung einer besonders zugkräftigen Lokomotive zur Vermeidung des umständlichen Zahnradbetriebs von der Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn auf. Mit der als "Tierklasse" bezeichnete Baureihe konnte die HBE ihre als Zahnradbahn betriebenen Strecken rund um Halberstadt auf Adhäsionsbetrieb umstellen. Wie die Maschinen der HBE wiesen die Lokomotiven der Reihe T 20 eine Gegendruckbremse als drittes Bremssystem auf. Insgesamt wurden von 1922 bis 1924 45 Exemplare der preußischen Tenderlok gebaut. Die Reichsbahn ordnete den Lokomotiven die Nummern 95 001 bis 95 045 zu.
Verbleib nach dem Zweiten Weltkrieg
14 Maschinen verblieben auf dem Netz der Deutschen Bundesbahn in Westdeutschland und waren damit als Splittergattung (weniger als 20 Exemplare) eigentlich zur baldigen Ausmusterung vorgesehen. Die Maschinen konnten sich auf Steilstrecken (Spessartrampe und auf der "Schiefen Ebene") noch bis Ende 1958 bei der DB im Betrieb behaupten.
Die Deutsche Reichsbahn konnte über 31 Lokomotiven verfügen. Von diesen Maschinen erhilelten im Zeitraum 1966 bis 1972 24 Exemplare eine Ölhauptfeuerung und zehn Maschinen wurden mit einem Neubaukessel ausgerüstet. Die eindrucksvollen Maschinen waren in der DDR bis 1981 in Betrieb.
Anzahl heute noch vorhandener Lokomotiven
Insgesamt sind 5 Lokomotiven erhalten (also 11 % aller gebauten Lokomotiven), davon sind 4 als rollfähige Museumslokomotive in gepflegtem Zustand erhalten und eine Maschine ist derzeit betriebsfähig (Lok 95 027).
Entwicklung des Bestands
Jahr
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2016
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2017
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2018
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2019
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2020
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betriebsfähig
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(1)
95 027
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(1)
95 027
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(1)
95 027
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(1)
95 027
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(1)
95 027
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rollfähig in Aufarbeitung
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(0)
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(0)
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rollfähig und vollständig erhalten, guter Zustand
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(4)
95 009
95 016
95 020
95 028
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(4)
95 009
95 016
95 020
95 028
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95 009
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95 028
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(4)
95 009
95 016
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95 028
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(4)
95 009
95 016
95 020
95 028
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rollfähig und schlechter Zustand
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Denkmal
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Gesamt
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Technische Daten der Baureihe 95
Bauart | 1'E1' h2 |
Gattung | Gt 57.19 |
Länge über Puffer | 15.100 mm |
Höhe | 4.550 mm |
Fester Achsstand | 3.700 mm |
Gesamtachsstand | 11.900 mm |
Dienstgewicht | 127,4 t |
Achslast | 19,1 t |
Höchstgeschwindigkeit | 65 km/h (vorwärts und rückwärts) |
Leistung | 1.620 PSi |
Treibraddurchmesser | 1.400 mm |
Laufraddurchmesser | 850 mm |
Steuerungsart | Heusinger mit Hängeeisen |
Zylinderanzahl | 2 |
Zylinderdurchmesser | 700 mm |
Kolbenhub | 660 mm |
Kesselüberdruck | 14 bar |
Anzahl der Heizrohre | 218 |
Anzahl der Rauchrohre | 34 |
Heizrohrlänge zwischen den Rohrwänden | 4.500 mm |
Rostfläche | 4,36 m² |
Überhitzerfläche | 62,50 m² |
Verdampfungsheizfläche | 200,00 m² |
Kohlenvorrat | 4 Tonnen |
Wasservorrat | 12 m³ |
Quellen im Internet:
Baureihe 95 in der freien Enzyklopädie Wikipedia
Quellen in den Printmedien:
Günter Bölke, Wolfram Brotzeit, Werner Dietmann, Hans Müller: Die Baureihe 95 - Die Geschichte der preußischen T 20 (EK-Verlag Freiburg 2011, ISBN 978-3-88255-195-2)
Erstellt am 08.01.2017, letzte Änderung am 28.03.2021
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