Baureihe 44
Kurzbeschreibung der Baureihe 44
Für die Beförderung schwerer Güterzüge konzipierte die Deutschen Reichsbahn die Baureihe 44. Von 1926 bis 1945 entstanden insgesamt 1753 Maschinen dieser leistungsfähigen Baureihe, die unter den Nummern 44 001 bis 44 1858 in Dienst gestellt wurden.
Nach Kriegsende wurden in den Jahren 1945 und 1946 zunächst weitere 226 Maschinen in Frankreich gebaut, welche direkt an die SNCF als 150.X.1 bis 150.X.226 geliefert wurden. 1948 und 1949 wurden dann die letzten Lokomotiven der Baureihe 44 gebaut. Die dänische Firma Frichs fertigte zehn Exemplare und lieferte diese an die Deutsche Reichsbahn als 44 1231 bis 44 1240 in die DDR.
Insgesamt entstanden also 1989 Lokomotiven der Baureihe 44.
Verbleib nach dem Zweiten Weltkrieg
Bei der DB verblieben 1246 Lokomotiven, die nach dem Krieg im Westen geblieben waren. Ab 1955 wurden 32 Lokomotiven mit einer Ölhauptfeuerung ausgerüstet. Bei der Deutschen Reichsbahn verblieben 335 Exemplare.
Bei der Polnischen Staatsbahn (PKP) verblieben 132 Exemplare, die unter der Baureihe Ty4 in Betrieb genommen wurden, bei der CSD verbleiben drei und bei den ÖBB verblieben 16 Maschinen, welche im Rahmen eines Loktausches von der DB übernommen wurden. Bei der französischen Staatsbahn SNCF verblieben 14 Lokomotiven, dort als Baureihe 150.X. bezeichnet, zudem wurden nach Abzug der deutschen Besatzer nach dem Krieg weitere 226 Lokomotiven von französischen Lokomotivherstellern direkt an die SNCF abgeliefert. Von diesen Maschinen übernahm die Türkische Staatsbahn TCDD insgesamt 48 Exemplare und reihte diese unter den Nummern 56.701 bis 56.748 ein.
Entwicklung des museal erhaltenen Bestands
Insgesamt sind noch 54 Lokomotiven erhalten (also etwa 6 % aller gebauten Lokomotiven), davon sind 36 als Museumslokomotive in mehr oder weniger gepflegtem Zustand erhalten. Von den museal erhaltenen Lokomotiven sind derzeit nur zwei Maschinen betriebsfähig (44 546 und 44 1593). Die übrigen Lokomotiven existieren in schlechtem Zustand als (potentielle) Ersatzteilspender.
Zum Stichtag 01.01.1984 war noch die 44 1212 als Denkmal in Apeldoorn vorhanden, die Lok wurde im März 1984 verschrottet. Zum Stichtag 01.01.1990 war noch die 44 1666 als Ersatzteilspender in Nürnberg vorhanden, die Lok wurde im Juni 1990 verschrottet. Zum Stichtag 01.01.1993 war noch die 44 636 als Ersatzteilspender in Offenburg vorhanden, die Lok wurde im März 1993 verschrottet. Zum 01.01.2000 war noch die 44 1280 in Röblingen vorhanden, die Lok wurde im Jahr 2000 zerlegt. Unklar ist die Zerlegung des Fahrwerks (oder des Rahmens) der 44 1600.
Stichtag
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betriebsfähig
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rollfähig in Aufarbeitung
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rollfähig und vollständig erhalten, guter Zustand
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rollfähig und schlechter Zustand
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Denkmal
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Gesamt |
01.01.2016
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(2)
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(1)
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(29)
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(17)
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(5)
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(54)
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Änderungen im Verlauf des Jahres 2016: eine betriebsfähige Lokomotive mehr 44 1593 ist seit September 2016 wieder betriebsfähig
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01.01.2017
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(3)
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(0)
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(29)
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(17)
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(5)
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(54)
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Änderungen im Verlauf des Jahres 2017: keine
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01.01.2018
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(3)
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(0)
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(29)
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(17)
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(5)
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(54)
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Änderungen im Verlauf des Jahres 2018: eine Denkmallok mehr 44 1315 wurde im September 2018 in Göppingen als Denkmal aufgestellt
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01.01.2019
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(3)
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(0)
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(28)
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(17)
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(6)
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(54)
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Änderungen im Verlauf des Jahres 2019: eine betriebsfähige Lokomotive weniger 44 1486 wurde im September 2019 wegen Fristablaufs abgestellt
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01.01.2020
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(2)
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(1)
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(28)
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(17)
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(6)
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(54)
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Änderungen im Verlauf des Jahres 2020: eine rollfähige Lokomotive mehr Im Verlauf des Jahres 2020 wurde die Denkmallok 44 481 in die Halle des Technikmuseums Kassel verlegt
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01.01.2021
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(2)
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(1)
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(29)
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(17)
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(5)
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(54)
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Änderungen im Verlauf des Jahres 2021: keine
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01.01.2022
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(2)
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(1)
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(29)
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(17)
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(5)
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(24)
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Änderungen im Verlauf des Jahres 2022: keine
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01.01.2023
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(2)
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(1)
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(29)
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(17)
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(6)
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(54)
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Änderungen im Verlauf des Jahres 2023: eine betriebsfähige Lokomotive weniger 44 546 wurde im August 2023 wegen Fristablaufs außer Betrieb genommen
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01.01.2024
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(1)
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(2)
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(28)
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(17)
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(6)
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(54)
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Änderungen im Verlauf des Jahres 2024: folgt
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Technische Daten der Baureihe 44 (Werte für die Ursprungsbauart)
Bauart |
1'E h3 |
Gattung |
G 56.20 |
Länge über Puffer |
22.620 mm |
Höhe |
4.550 mm |
Fester Radstand |
3.400 mm |
Gesamtradstand (nur Lokomotive) |
9.650 mm |
Dienstgewicht |
110,2 t |
Achslast |
19,3 t |
Höchstgeschwindigkeit |
80 / 50 km/h (vorwärts / rückwärts) |
Treibraddurchmesser |
1.400 mm |
Laufraddurchmesser (vorn / hinten) |
850 mm |
Steuerungsart |
Heusinger mit Hängeeisen |
Zylinderanzahl |
3 |
Zylinderdurchmesser |
550 mm |
Kolbenhub |
660 mm |
Kesselüberdruck |
16 bar |
Anzahl der Heizrohre |
128 |
Anzahl der Rauchrohre |
43 |
Heizrohrlänge zwischen den Rohrwänden |
5.800 mm |
Rostfläche |
4,55 m2 |
Überhitzerfläche |
100 m2 |
Verdampfungsheizfläche |
237,67 m2 |
Kohlenvorrat (Tender 2'2' T34) |
10 Tonnen |
Wasservorrat (Tender 2'2' T34) |
34 m3 |
Quellen im Internet
Baureihe 44 in der freien Enzyklopädie Wikipedia
Daten und Typenskizze der Baureihe 44 auf der Internetseite der DGEG
Quellen in den Printmedien
Markus Hehl: Baureihe 44 - Die schwere Güterzuglok (Weltbild Verlag, 2002)
Dirk Endisch: Baureihe 44 Öl - Die ölgefeuerten Jumbos der Deutschen Reichsbahn (Verlag Dirk Endisch, Korntal-Münchingen 2007, ISBN 978-3-93689-338-0)
Konrad Koschinski, Hendrik Bloem, Fritz Wolff: Baureihen 44 und 85, Eisenbahn Journal Special 2/2015 (Verlagsgruppe Bahn, Fürstenfeldbruck 2015, ISBN 978-3-89610-419-9)
Erstellt am 20.12.2014, letzte Änderung am 25.10.2024
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