Baureihe 64
Kurzbeschreibung der Baureihe 64
Die Baureihe 64 wurde als Einheits-Personenzugtenderlokomotive von der Deutschen Reichsbahn entworfen. Sie war für den Einsatz auf den Nebenstrecken vorgesehen und wurde von fast allen für die Reichsbahn tätigen Unternehmen geliefert. Der Kessel und Teile des Triebwerks waren mit der Schlepptenderlokomotive der Baureihe 24 identisch. Im Zeitraum von 1928 bis 1940 wurden 520 Exemplare gebaut.
Den Lokomotiven wurden Betriebsnummern von 64 001 bis 64 520 zugeordnet.
Verbleib nach dem Zweiten Weltkrieg
275 Maschinen verblieben auf dem Netz der Deutschen Bundesbahn in Westdeutschland - bei der Deutschen Reichsbahn im Osten Deutschlands konnten 133 Lokomotiven in den Betriebsbestand übernommen werden - durch Ausmusterungen verringerte sich die Anzahl bis 1954 auf 118 Maschinen.
In Österreich verblieb eine Lokomotive. Die Lok wurde bereits 1957 als Einzelgänger ausgemustert. 58 Einheiten verblieben in der Tschechoslowakei, wovon 53 Lokomotiven unter der Baureihenbezeichnung 365.4 wieder in Betrieb genommen wurden. Weitere 37 Maschinen wurden in Polen unter als Baureihe Okl 2 geführt. Zudem wird geschätzt, das etwa 10-20 Lokomotiven in der Sowjetunion verblieben sind und als Reihe Ty in Minsk, Brest und Orscha eingesetzt wurden.
Entwicklung des musealen Bestands
Insgesamt sind 19 Lokomotiven erhalten (also etwa 3,80 % aller gebauten Lokomotiven), davon sind fast alle als Museumslokomotiven in mehr oder weniger gepflegtem Zustand erhalten und vier Maschinen sind derzeit betriebsfähig (64 250, 64 415, 64 419 und 64 491). Drei Lokomotiven werden als Denkmallok erhalten (64 317, 64 355 in Hillstedt und 64 393 in Konz).
Stichtag
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betriebsfähig
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rollfähig in Aufarbeitung
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rollfähig und vollständig erhalten, guter Zustand
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rollfähig und schlechter Zustand
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Denkmal
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Gesamt |
01.01.2016
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(4)
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(1)
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(0)
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01.01.2017
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(4)
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(1)
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(11)
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(0)
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(3)
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01.01.2018
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(4)
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(1)
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(11)
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(0)
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(3)
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(19)
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01.01.2019
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(3)
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(2)
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(11)
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(0)
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(3)
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(19)
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01.01.2020
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(3)
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(2)
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(11)
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(0)
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(3)
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(19)
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01.01.2021
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(3)
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(2)
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(11)
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(0)
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(3)
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(19)
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01.01.2022
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(4)
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(1)
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(11)
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(0)
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(3)
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(19)
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01.01.2023
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(4)
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(2)
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(10)
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(0)
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(3)
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(19)
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01.01.2024
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(5)
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(1)
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(10)
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(0)
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(3)
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(19)
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Technische Daten der Baureihe 64
Bauart | 1'C1' h2 |
Gattung | Pt 35.15 |
Länge über Puffer | 12.400 mm |
Höhe | 4.765 mm |
Fester Achsstand | 3.600 mm |
Gesamtachsstand | 9.000 mm |
Dienstgewicht | 74,9 t |
Achslast | 15,3 t |
Höchstgeschwindigkeit | 90 km/h (vorwärts und rückwärts) |
Leistung | 950 PSi |
Treibraddurchmesser | 1.500 mm |
Laufraddurchmesser | 850 mm |
Steuerungsart | Heusinger mit Hängeeisen |
Zylinderanzahl | 2 |
Zylinderdurchmesser | 500 mm |
Kolbenhub | 660 mm |
Kesselüberdruck | 14 bar |
Anzahl der Heizrohre | |
Anzahl der Rauchrohre | |
Heizrohrlänge zwischen den Rohrwänden | 4.500 mm |
Rostfläche | 2,04 m2 |
Überhitzerfläche | 37,34 m2 |
Verdampfungsheizfläche | 104,48 m2 |
Kohlenvorrat | 3 Tonnen |
Wasservorrat | 9 m3 |
Quellen im Internet
Baureihe 64 in der freien Enzyklopädie Wikipedia
Quellen in den Printmedien
Peter Melcher: Die Baureihe 64, Der legendäre Bubikopf (Eisenbahn-Kurier Verlag, Freiburg 1987, ISBN 978-3-88255-872-5)
Manfred Weisbrod, Horst. J. Obermayer: Die Baureihe 64 (Eisenbahn Journal Sonderheft II/1998, Hermann Merker Verlag GmbH, Fürstenfeldbruck 1998)
Franz Rittig: Baureihe 64 - Bubikopf und Schleuderjule in Eisenbahn Journal Ausgabe 7/2004 (Seiten 10ff)
Dirk Endisch: Die Baureihe 64 bei der Deutschen Reichsbahn (Verlag Dirk Endisch, Korntal-Münchingen 2017, ISBN 3-936893-79-3)
Erstellt am 23.03.2012, letzte Änderung am 08.06.2024
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