Baureihe 8970-75
Kurzbeschreibung der Baureihe 8970-75 (ehemals preußische T 3)
Für den Verschiebedienst und für den Einsatz vor gemischten Zügen auf dem wachsenden Netz von Nebenbahnen bestellte die Preußische Staatsbahn eine dreiachsige Tenderlok mit 30 Tonnen Eigengewicht. Die entstandene T 3 bildete jahrelang das Rückgrat so mancher Nebenbahn, bis 1904 die Geschwindigkeit auf den preußischen Nebenbahnen auf 50 km/h erhöht wurde und die T 3 von der schnelleren T 9 in den Verschubdienst verdrängt wurde.
An die Königlich Preußische Eisenbahnverwaltung wurden zwischen 1882 und 1910 insgesamt 1315 Exemplare des Typs T 3 geliefert, davon entsprachen 1263 Lokomotiven dem Musterblatt M III-4 e und 52 weitere Lokomotiven dem Musterblatt M-III-4 p. Zudem übernahm die KPEV bis 1906 insgesamt 13 private Bahngesellschaften, welche insgesamt 57 eigenständig beschaffte Lokomotiven des Typs T 3 einbrachten.
1925 wurden von der Deutschen Reichsbahn 511 Lokomotiven in den neuen Nummernplan übernommen. 473 Lokomotiven der älteren Bauarten erhielten die Nummern 89 7001–7456, 7473–7476 und 7499–7511, während die 38 Lokomotiven der verstärkten Bauart die Nummern 89 7457–7472 und 89 7477–7498 erhielten. Bei Eingliederungen von Fahrzeugen die von Privatbahnen stammten und von der DRB noch vor dem zweiten Weltkrieg übernommen wurden, erhielten die Lokomotiven des Typs T 3 oder ähnlicher Bauarten die Nummern ab 89 7512 ff.
Verbleib nach dem Zweiten Weltkrieg
71 Maschinen wurden im Dezember 1945 auf dem Netz der drei Westzonen gezählt. In der sowjetischen Besatzungszone wurden zur gleichen Zeit 78 Lokomotiven der Baureihe 89 ermittelt - die Zahl enthielt jedoch auch dreiachsige Lokomotiven anderer Länderbahnbauarten. Schließlich reihte die DR in der DDR um 1949/1950 auf Grund der Verstaatlichung aller Privatbahnen über einhundert weitere Lokomotiven des Typs T 3 im Nummernbereich zwischen 89 5901 und 89 6306 ein.
Entwicklung des museal erhaltenen Bestands
Insgesamt sind neun Lokomotiven erhalten, die bei einer Staatsbahn im Dienst standen. Nicht alle dieser Lokomotiven trugen allerdings eine Staatsbahnnummer bei der Deutschen Reichsbahn oder den Nachkriegsgesellschaften. Von diesen neun Lokomotiven sind zwei Exemplare betriebsfähig erhalten, die restlichen Lokomotiven dienen als rollfähige Museumsfahrzeuge. Vom Schicksal der Erhaltung als Denkmallokomotive wurden drei Lokomotiven erlöst.
Unten sind die 14 Lokomotiven, die bei der DB oder der DR unter der Baureihenbezeichnung 8970 eingereiht wurden (oder die später eine angeglichene Nummer von einem Museumsbahnverein erhielten) aufgelistet. Ein kompletter Überblick über alle 29 erhaltenen Lokomotiven der Bauart T 3 findet sich bei den jeweiligen Herstellern (dort nach Fabriknummern sortiert) im Abschnitt Dampflokomotiven deutscher Privat- und Industriebahnen:
- BMAG Typ T3 (1 Lok)
- Borsig Typ T3 (3 Lokomotiven)
- Freudenstein Typ T3 (1 Lok)
- Hagans Typ T3 (2 Lokomotiven)
- Hanomag Typ T3 (4 Lokomotiven)
- Henschel Typ T3 (10 Lokomotiven)
- Humboldt Typ T3 (3 Lokomotiven)
- O&K Typ T3 (4 Lokomotiven)
- Union Typ T3 (1 Lok)
Stichtag
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betriebsfähig
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rollfähig in Aufarbeitung
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rollfähig und vollständig erhalten, guter Zustand
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rollfähig und schlechter Zustand
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Denkmal
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Gesamt |
Änderungen von 1970 bis 2016:
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01.01.2016
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(1)
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(1)
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(8)
Lok 89 7077 Lok 89 7220
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(1)
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(3)
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(14)
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Änderungen im Verlauf des Jahres 2016: keine
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01.01.2017
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(1)
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(1)
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(8)
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(1)
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(3)
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(14)
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Änderungen im Verlauf des Jahres 2017: keine
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01.01.2018
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(1)
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(1)
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(8)
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(1)
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(3)
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(14)
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Änderungen im Verlauf des Jahres 2018: keine
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01.01.2019
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(1)
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(1)
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(8)
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(1)
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(3)
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(14)
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Änderungen im Verlauf des Jahres 2019: keine
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01.01.2020
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(1)
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(1)
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(8)
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(1)
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(3)
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(14)
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Änderungen im Verlauf des Jahres 2020: keine
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01.01.2021
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(1)
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(1)
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(8)
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(1)
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(3)
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(14)
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Änderungen im Verlauf des Jahres 2021: keine
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01.01.2022
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(1)
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(1)
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(8)
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(1)
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(3)
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(14)
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Änderungen im Verlauf des Jahres 2022: keine
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01.01.2023
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(1)
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(1)
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(8)
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(1)
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(3)
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(14)
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Änderungen im Verlauf des Jahres 2023: keine
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01.01.2024
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(1)
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(1)
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(8)
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(1)
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(3)
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(14)
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Änderungen im Verlauf des Jahres 2024: keine
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01.01.2025
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(1)
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(1)
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(8)
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(1)
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(3)
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(14)
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Änderungen im Verlauf des Jahres 2025: folgt
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Technische Daten der Baureihe 8970-75
Musterblatt M III-4 e (ab 1882) | Musterblatt M III-4 p (ab 1904) | |
Bauart | C n2t | C n2t |
Gattung | Gt 33.10 | Gt 33.12 |
Länge über Puffer | 8.300 mm | 8.780 mm |
Höhe | 4.150 mm | 4.150 mm |
Fester Achsstand | 3.000 mm | 3.000 mm |
Gesamtachsstand | 3.000 mm | 3.000 mm |
Dienstgewicht | 28,9 t | 31,9 t |
Achslast | 10,0 t | 12,0 t |
Höchstgeschwindigkeit | 40 km/h | 40 km/h |
Leistung | 290 PSi | 290 PSi |
Treibraddurchmesser | 1.100 mm | 1.100 mm |
Laufraddurchmesser | -- | -- |
Steuerungsart | Allan außen | Allan außen |
Zylinderanzahl | 2 | 2 |
Zylinderdurchmesser | 350 mm | 350 mm |
Kolbenhub | 550 mm | 550 mm |
Kesselüberdruck | 12 bar | 12 bar |
Anzahl der Heizrohre | 132 | 132 |
Anzahl der Rauchrohre | ||
Heizrohrlänge zwischen den Rohrwänden | 3.240 mm | 3.240 mm |
Rostfläche | 1,35 m2 | 1,35 m2 |
Überhitzerfläche | -- m2 | -- m2 |
Verdampfungsheizfläche | 55,67 m2 | 55,67 m2 |
Kohlenvorrat | 1,2 Tonnen | 1,9 Tonnen |
Wasservorrat | 4 m3 | 5 m3 |
Quellen im Internet
Baureihe 8970-75 in der freien Enzyklopädie Wikipedia
Die Internetseite zur preußischen T 3 von K.D. Tröger
Quellen in den Printmedien
Gerhard Moll, Hansjürgen Wenzel: Die Baureihe 8970 (preußische T 3) (Eisenbahn-Kurier Verlag GmbH Freiburg 1981, ISBN 3-88255-189-5)
Erstellt am 10.03.2018, letzte Änderung am 22.02.2025
© EMF 2018-03-10, Version 31